Wie die meisten von Euch wissen, hat Gisi sich zum Ziel gesetzt, mich auf meine alten Tage noch zum Weintrinker zu erziehen. Ihr Argument: Wat der Bauer nicht kennt, frisst er nicht! Und so sei es ja verständlich, wenn ich als norddeutscher Deichtrampler mit null Weinerfahrung bei guten Weinen erstmal auf den Geschmack gebracht werden müsste. Sie dagegen kommt ja aus einer Weinbau-Gegend, da sei sie richtig reingewachsen in die Kultur und wolle mir das auch gerne nahebringen. Also gab’s zum Sechzigsten diesen Weingutschein: Sechs Abende – ein Abend für jedes meiner Jahrzehnte! – mit Weinverkostungen, zusammen mit Gisis Schwester und deren Mann. Das hört sich auf den ersten Blick vielleicht erstmal ziemlich langweilig an, ist es aber definitiv nicht – ganz im Gegenteil!
Nach unserem Besuch am Degustations-Marktstand in Grenchen letztens, wo wir vor allem regionale Weine verkostet hatten, war ich ja schon positiv überrascht: Wirklich mal so durchtesten ist eine feine Sache, noch dazu mit sachkundigen Erklärungen von Gisi und den Weinbauern dort. Ich war zumindest erstmal neugierig geworden und freute mich auf den nächsten Abend!
Der gestrige Ausflug dann ging mal in die ganz andere Richtung: Weg vom regionalen, weit raus nach Afrika. So ein Weingeschäft bei uns um die Ecke organisiert immer so Verkostungen mit verschiedenen Schwerpunkten und diesmal standAfrikanischer Wein auf dem Programm. Da hab ich mich schon gewundert, ich hätte jetzt natürlich erstmal eher französische oder italienische Weine als Einstieg gedacht – aber Gisi meinte, man müsse da nicht zu konventionell denken. Und Recht hat sie: Ich war am Anfang ja eher skeptisch, aber jetzt nach dem Verkosten – ganz ehrlich, einfach mal ausprobieren ist oft das Beste. Große Geschmacksvielfalt, das hab ich jetzt schon viel deutlicher wahrgenommen und auch ein paar ganz leckere dabei! Na, ich komm wohl doch noch auf den Geschmack!